PROJEKTARCHIV
2013-2018
Unheimliche Heimat – Stolpersteine der Erinnerung
Sirenengeheul, Bomber im Anflug. Familie Krämer sitzt im Bunker. Die Tochter hält einen Kuchenteller in den Händen. „Können wir jetzt Geburtstag feiern?“, fragt sie, als Entwarnung gegeben wird.
Es geht um ganz normale Siegener Familien, die wirklich hier gelebt haben – vor allem um die Hochmanns und die Franks. Deren Alltag ändert sich gerade Stück für Stück, denn sie sind Juden. Die fünfzehnjährige Betty Hochmann will nach Palästina. Aber ihre Eltern sind dagegen. Auch Inge Frank ist fünfzehn. Zuerst rücken nur ihre Mitschülerinnen von ihr ab, dann darf sie auf einmal gar nicht mehr in die Schule gehen. Auch bei der Laientheatergruppe fliegt sie raus. In einer bösen Nacht brennt die Synagoge. Vater und Bruder werden verhaftet, die Mutter wird gezwungen, das bisher gut laufende Geschäft zu verkaufen. Fliehen oder Bleiben? Eine Schicksalhafte Entscheidung. Für eine der beiden Mädchen wird sie das Ende bedeuten….
Das rund zwanzigköpfige Jugendensemble von JungesTheaterSiegen hat sich über zwei Jahre unter der Spielleitung des Theaterpädagogen Lars Dettmer mit der NS-Zeit in ihrer Heimatstadt Siegen auseinander-gesetzt. In enger Zusammenarbeit mit dem Verein für christlich-Jüdische Zusammenarbeit und dem Aktiven Museum Südwestfalen, haben die Jugendlichen recherchiert, gelesen, Interviews mit Zeitzeugen geführt und aus dem so erhaltenen Material Szenen improvisiert und geschrieben. Diese wurden von Peer Ball dramaturgisch bearbeitet und zusammengefasst. So entstand das Theaterstück „Unheimliche Heimat – Stolpersteine der Erinnerung“, welches bisher über 2000 Zuschauern, darunter vielen Schülerinnen und Schülern, Lebensläufe von Jugendlichen im Siegerland zur Zeit des NS in Form einer emotional berührenden Spielhandlung näher brachte.
UNHEIMLICHE HEIMAT




2015
Kindersoldaten
Zusammen mit dreizehn Jugendlichen im Alter von 13 – 22 Jahren unter der Leitung des Theaterpädagogen BuT® & Regisseur Lars Dettmer hat der Verein JungesTheaterSiegen e.V. mit der Unterstützung von der Kindernothilfe e.V., der Jugendbegegnungsstätte Kreuztal, der Clara-Schumann-Gesamtschule, Kreuztal und Engagement Global ein Theaterprojekt zum Thema Kindersoldaten erarbeitet.
Weltweit gibt es etwa 250.000 Kinder die als Soldaten missbraucht werden. Ob von ihren eigenen Regierungen oder paramilitärischen Gruppen. Entführungen, Schläge, Vergewaltigungen und unglaublichste Gräueltaten bestimmen den Alltag dieser Kinder. Unser Stück soll hierüber aufklären. In zweiundzwanzig Szenen zeigen die jungen Akteure Bilder, die aufrütteln sollen. Zeigen Opfer und Täter, die manchmal nicht klar voneinander zu trennen sind. Aber sie zeigen auch die Arbeit von Reintegrationszentren, kleine Lichtblicke und Menschlichkeit in einer menschen- bzw. kinderfeindlichen Umwelt.
Wir wollen Schülerinnen und Schüler informieren und sensibilisieren über ein Thema, welches unserer Meinung nach viel zu wenig Beachtung in unseren öffentlichen Medien findet. Nicht zuletzt wollen wir dazu anregen selbst tätig zu werden und sich zu informieren
Am 09.02.15 fand die Premiere in der Mensa der Clara-Schumann-Gesamtschule Kreuztal im Rahmen des RedHandDay statt.
Unterstützt wurde das Projekt von der Kindernothilfe und Engagement Global.
KINDERSOLDATEN



Fotos: Lars Dettmer / JungesTheaterSiegen

2017
SIMPEL
Simpel
Simpel heißt eigentlich Barnabé, spielt gern mit Playmobil und spricht mit HaseHase, seinem Stoffhasen. Er sagt: „Hier sind alle total blöd!“, wenn hier alle total blöd sind, und er kann total schnell zählen.
Simpel ist 22, doch mental auf der Stufe eines Dreijährigen, an guten Tagen dreieinhalb. Gut, dass sich Colbert, sein 17-jähriger Bruder, um ihn kümmert. Aber Simpel zu betreuen ist alles andere als simpel. Als Colbert die Chance bekommt, in Paris sein Abi zu machen, zieht er mit seinem Bruder in eine Pariser WG …
Das neue Stück von JungesTheaterSiegen ist eine witzige und warmherzige Inszenierung des gleichnamigen Romans der Französin Marie-Aude Murails, der 2008 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde.
Das Stück, welches bereits sehr erfolgreich Premiere im Kulturhaus Lyz feierte, wurde gefördert durch die AktionMensch.




2015
WO IST WOANDERS
Wo ist Woanders
Vier Jahre spielte das Kinder- und Jugendensemble von JungesTheaterSiegen das Projekt „Wo ist woanders“. Vier erfolgreiche Produktionen mit jeweils 20 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 – 15 Jahren, in denen das „Ohne-Fäden-Land“ und der Marionetten-Ritter Kunibert im Mittelpunkt der Handlung standen.
Das Projekt wurde realisiert in Kooperation mit der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, dem Verein für Soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. und unterstützt durch die Bundesweite Förderung „Kultur macht stark“.
– wird fortgeführt als das Projekt "Theater Fantastiko".




2016-2018
DIE ANSTALT
Die Anstalt - Warum Bist Du Hier?
"Seit 2016 treffen sich elf bis 15 Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten regelmäßig dienstags in der Blue Box, um sich auf der Bühne zu erproben. Ins Leben gerufen wurde das Theaterprojekt für Kinder und Jugendliche von Lisa Gotthardt und Fynn Engelkes, gefördert vom Förderfonds „Junge Kultur“ des Kreises Siegen-Wittgenstein.
Entstanden ist ein Stück über junge Menschen, die alle in einer psychiatrischen Einrichtung leben, weil sie anders sind als der Mainstream. Über das, was ihr Leben schwer macht, erfahren die Zuschauer durch ein Gedankenexperiment einer Psychologieprofessorin. (...)
Für die Jugendlichen ist die Klinik ein Ort, an dem sie vor dem Leben draußen Schutz suchen. „Die Klinik ist für mich ein Zufluchtsort. Hier kann ich es aushalten und all die Menschen hier sind anders als die meisten. Sie haben irgendetwas nicht ausgehalten, nicht verkraftet und sind dann kaputt gegangen.“ Wie Ida kämpfen sich die jungen Leute durch ihr Leben. Sie sind geflohen, vermissen die Heimat, die Welt um sie herum ist ihnen zu laut. Fitnessprogramme und „Seelenyoga“ sollen ihre düsteren Gedanken und Ängste verdrängen.
(...) Jugendliche benennen hier das, was in einer hektischen, im Konsum und in Glücksversprechen erstickenden Gesellschaft fehlt: Vertrauen und Zeit.Dem jungen Ensemble der Jugendabteilung des Jungen Theaters Siegen ist mit der ersten eigenen Arbeit ein eindrucksvolles Stück gelungen – nah am Leben der jungen Menschen, die dieses Stück selbst geschrieben haben und sich trauen, das, was sie bewegt, anderen über ihr Theaterspiel mitzuteilen. Gefühlvoll und facettenreich, mit komischen Elementen. (...)"
2016-2018
Quelle: Westfalenpost
2017
GOLDMENSCHEN
Goldmenschen – (K)ein Stück vergessen
Herr Wangemann spielt gerne Mensch-ärgere-Dich-nicht wenn niemand schummelt. Leider vergisst er oft die Regeln. Frau Fries möchte nach Hause, dabei ist sie längst da. Helen hat ihren ersten Praktikumstag. Schwester Katharina versucht zu helfen wo sie kann. Sie alle leben und arbeiten in einer Einrichtung für Demenz erkrankte Menschen. Sie alle erleben täglich Geschichten, wie sie nur das Leben schreibt.
Die neunzehn jungen DarstellerInnen des Jugendensembles von JungesTheaterSiegen haben unter der Spielleitung von Lars Dettmer und Najib El-Chartouni ein Stück erarbeitet, das sich mit dem Vergessen beschäftigt. Mit größtmöglichem Respekt vor den Menschen und denn Thema haben Sie Interviews mit Betroffenen geführt und viel recherchiert. Herausgekommen ist ein Theaterstück welches hoffentlich aufklärt, Ängste nimmt und Hoffnung gibt.
Das Projekt wird gefördert durch „Förderfonds Junge Kultur“ des Kreises Siegen-Wittgenstein und unterstützt durch das „Demenz-Servicezentrum Südwestfalen“.
2018
TRÄNENSPIELE
Tränenspiele – Ein Märchen, wie von Kinderhand gemacht
Es war einmal und das ist gar nicht lange her, in einem Land nicht weit von hier, da regiert der weise König West. Und wo man ihn auch sah, sprach man von seiner großen Liebe für die Kinder.
Ein Märchen. Mit Prinzessinnen und Prinzen, Narren, Feen und einem weisen König nebst Königin. Jedes Kind kennt die Geschichten der Gebrüder Grimm. Das Aschenputtel, Schneewittchen, Rotkäppchen oder Hänsel und Gretel. Hier spielen oft Kinder eine große Rollen, retten die Großmutter, entkommen der bösen Hexe oder einer fiesen Stiefmutter. Sie sind Helden und Heldinnen, die der Ungerechtigkeit trotzen und – nicht selten – ums eigene Überleben kämpfen müssen.
Wie viele Märchen der Gebrüder Grimm hat auch unser Stück „Tränenspiele“ einen wahren Kern. Die fünfzehn Kinder und Jugendlichen des Jugendensembles (12 – 24 Jahre) arbeiten fieberhaft unter der Leitung von Lars Dettmer an ihrem neuen Projekt. Aufgrund von viel Recherche und Improvisation entsteht zur Zeit ein Stück, welches sich auf märchenhafte Weise dem Thema Kinderarbeit annimmt. Auch wenn dieses Märchen nicht unbedingt für Kinder ist.
Unterstützt wird das Projekt von der Kindernothilfe und Engagement Global.
2019
FANTASTIKO
Theater Fantastiko
"Unser junges Ensemble startet diesen Monat mit seiner neuen Produktion. Nach der fünfteiligen „Wo-ist-woanders“-Reihe, beschäftigen wir uns dieses Jahr mit der fantastischen Reise durch verschiedene Dimensionen. Wenn Ihr zwischen 10 und 16 Jahren alt seid und Lust auf fantastisches und märchenhaftes Theater habt, seid Ihr herzlich willkommen. Wir suchen ab sofort noch sechs(!) neue Ensemblemitglieder.
Leitung Bernd-Michael Genähr , Lars Dettmer, Freitag 12:30-14:00 Uhr |Freizeitprojekt in den Räumen der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule. (Gebäude Giersbergstraße)"
Gefördert wurde das Projekt durch „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.
2019
2022
NICHTS
Nichts
Am ersten Tag nach den Sommerferien verkündet Pierre Anthon seine Erkenntnis: „Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun.“ Er verlässt mitten im Unterricht die Klasse 7 A und zieht sich auf einen hohen Ast im Pflaumenbaum zurück. Von da an traktiert er seine Schulkameraden abwechselnd mit reifen Pflaumen und Einsichten in die völlige Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz. Die Klasse ist sich schnell einig, dass sie Pierre Anthon etwas entgegensetzen muss und beginnt, persönliche Gegenstände zusammenzutragen, um so einen Berg aus Bedeutung aufzuhäufen.Eine erschütternde Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und letztlich nicht weniger als den Sinn des Lebens.
Sechs junge Darsteller*innen unseres Jugendensembles haben unter der Spielleitung von Lars Dettmer das Theaterstück nach dem Roman von Janne Teller erarbeitet.
Nach nun mehr drei Jahren coronabedingter Produktionszeit kommt es nun endlich auf die Bühne.

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2023
HAUS DER SCHAM
Haus der Scham
Seit nunmehr drei Jahren beschäftigen sich junge Erwachsene Theaterspieler:innen unter der Leitung von Lars Dettmer und Jenni Baum Chacon mit dem Thema Scham. Die Ausstellung "Schäm Dich" (2020) im freiRAUM war ein großer Erfolg. Darauf folgte das Onlineprojekt "Netz der Scham" (2021). Nun kommt das Projekt endlich auf die Bühne.
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Eine übermächtige Mutter, vier junge Töchter, eingesperrt in ein kleines Haus, mitten in der Gluthitze des Sommers. Religiöser Fanatismus, Intrigen, strengste Konventionen und mittendrin eine große Liebe. Basierend auf Motiven von Lorcas "Bernarda Albas Haus".
ALICE
Alice
Alice, ein ganz normales Mädchen, stürzt hinter einem weißen Kaninchen in dessen Bau und findet sich in einer absonderlichen Welt wieder, in der alle Uhren anders zu ticken scheinen. Dort trifft sie auf seltsame Figuren und eine Königin, deren wichtigstes Problem, das Voranschreiten der Zeit zu sein scheint.
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Sehr frei nach Lewis Caroll's Romanen arbeitet das Team um den Theaterpädagogen Lars Dettmer an ihrer eigenen Fassung von "Alice im Wunderland".
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Gefördert und unterstützt wurde das Projekt durch den LWL.
ORLANDO*
Orlando*
ORLANDO* ist ein Stück über magische Transformationen und zwischenmenschliche Beziehungen, über Identitätssuche und Schwierigkeiten mit der eigenen Geschlechterrolle; in erster Linie aber ist es ein Stück über ein großes literarisches Vorbild, den Roman 'Orlando' von Virginia Woolf. Unser protagonistischer Mensch schlüpft, ausgehend von einem engagierten Schüler, in diverse weitere Leben. Jede Episode bietet eine situativ gehaltene Erzählung mit dem gemeinsamen Thema Geschlecht und Geschlechtlichkeit, sodass wir es am Ende mit acht Theaterstücken in einem zu tun haben.
Durch die Werkstattaufführung ORLANDO* befasst sich die Gruppe des JTS, welche aus dem letztjährigen Kurs "Spielfarben:Noir" entwachsen ist, auf vielfältige und freudvolle Weise mit diesen komplexen Themen, und beleuchtet sie von vielen, durchaus bisweilen surrealen, Seiten.
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Das Projekt wurde gefördert durch den Förderfonds Junge Kultur des Kreises Siegen-Wittgenstein.
DER DISNEY-KILLER
Der Disney-Killer